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Sonntag, 31. Oktober 2010

alte Weiber oder so

An manchem Morgen liegt jetzt auf den Feldern
des Frostes feuchte bitterkalte Matte;
schon tragen Bäume wieder kahle Platte.
Gemächlich siegt das Grau nicht nur in Wäldern

auch auf den Straßen wird es trist und leer.
Parkbänke stehn verwaist, die Menschen eilen
dick eingemummelt, statt hier zu verweilen.
Die warme Stube lockt jetzt viel zu sehr.

(Ich sitze da bei sanftem Kerzenschein,
die Bachkantate flutet durch den Raum.
Du neben mir, das wäre mehr als Traum -
ich schreibe ihn, denn ich bin hier allein.)

Anmerkung: ich weiß auch nicht ... ich gehe dann mal ein bisschen üben ;-)

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Im Vorbeigehen

schwarze Boxen spucken
rohe Klänge

in die stille
Unerträglichkeit
zwischen den Mauern

Heute sitze ich auf dem Boden mitten in meinem Zimmer. Um mich herum liegen
all die Dinge, die mich an dich und an unsere gemeinsame Zeit erinnern.
Sogar deine E-Mails habe ich ausgedruckt. (Wie schön war doch die Zeit als man
sich noch Liebesbriefe auf Bütten mit Füller schrieb und den Stapel mit einer roten Schleife zusammenband.) Vor mir steht ein Karton. Behutsam lege ich Stück für Stück hinein. Die E-Mails falte ich blattweise zusammen und binde (der alten Zeiten wegen) eine rote Schleife darum.

es nebelt in mir
ein Schleier kraucht
mir wimperwärts

Morgen werde ich alle Dateien auf meinem Computer löschen. Nur deine Nachricht auf dem Anrufbeantworter werde ich behalten – für eine Weile. Vielleicht auch ein wenig länger.

Anmerkung: Inspiriert durch einen Text, den ich las. NICHT autobiographisch!




Montag, 11. Oktober 2010

und manchmal ist es nur der Traum ...

Der weiße Mond zerteilt flüsternde Wellen.
Wir beide laufen lachend Hand in Hand
barfüßig über den noch warmen Sand -
(von Ferne hör ich ein paar Hunde bellen -)

zu einer meiner Lieblingszufluchtstellen.
Einsam von Fels umgeben liegt der Strand
so unwirklich, fast wie ein fremdes Land.
Und dich ganz nah, spür ich in allen Zellen.

Es ist um sechs, vom Fenster weht ein Hauch
von kühlem Morgenwind auf meinen Bauch.
Das erste Licht zieht durch den leeren Raum

und mahnt, es wäre langsam an der Zeit
den Tag zu starten. Doch bin ich bereit?
Noch ruh ich mollig warm in diesem Traum.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

angenommen ...

Manchmal kann ich nicht schreiben weil sich meine Gedanken überschlagen. Dann bin ich berauscht von den Eindrücken, die mir diese Welt da draußen jeden Tag schenkt, da ich sehe, sehen will, sehen kann. Dann wird es in der Stille meines Zimmers laut. Alles drängt gleichzeitig nach draußen, kreuz und quer. Ich sitze mittendrin, weiß nicht, in welche Richtung ich zuerst hören soll. Und manchmal kann ich nicht schreiben weil ich nur einen Gedanken habe. Du.