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Donnerstag, 26. Februar 2009

Worthauch

An seinen leisen Worten
bricht die Zeit
sich das Genick,
sie rieseln sanft
durch meine Seele
und brechen Sehnsucht auf
und heilen.

Mittwoch, 25. Februar 2009

und manchmal

und manchmal
wenn ich die Last der Welt
zu tragen scheine,
küsst du dir
meine Tränen
auf deine Lippen.

Dienstag, 24. Februar 2009

Erinnerungen

Und wenn ich
an des Meeres Ufer stehe,
spült es Erinnerungen
über mich hinweg.

Dort bin ich dir zu nah,
um mich zu wehren;
dort habe ich den Mut
das Leben auszusperren,
um mich der Traumwelt
zu ergeben.

Nur dort wünsch ich mich
mit dir noch einmal
an den Beginn der Zeit,
damit die Bilder
niemals ganz verschwinden.

Und wenn ich
an des Meeres Ufer stehe,
kehrst du
in meine Nacht zurück.

Dienstag, 17. Februar 2009

was wäre wenn

Manchmal fühle ich mich im Netz der „Was-wäre-wenn“s gefangen. Sie verderben mir jeden Spaß. Ständig stehen sie hinter mir oder kreisen in meinem Kopf. Einmal nur möchte ich etwas ganz Dummes tun. Einfach um zu wissen, wie sich das anfühlt. Aber noch bevor ich den Gedanken richtig fassen kann, schwingen sie schon die Moralkeule. Und wenn das noch nicht reicht, schütten sie eine ganze Wagenladung voller Schuldgefühle vor mir aus. Dabei vergessen sie glatt, dass sie eigentlich eine gewisse zeitliche Reihenfolge einzuhalten hätten. In diesen Momenten würde ich sie am liebsten aus meinem Leben ganz verbannen. Aber sie lassen sich nicht verscheuchen.

Vielleicht kann ich sie im Internet zum Verkauf anbieten. Heutzutage kann man doch fast alles verkaufen. Bestimmt gibt es eine Menge Leute, die sie gut gebrauchen könnten.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Tellerrand

Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass andere auch nur auf den eigenen Teller schauen.

und immer noch

Und noch immer
spaziere ich gelegentlich
durch den Garten
der Erinnerungen.
Die rosa Rosen,
an denen ich mich
so oft stach,
sind welk.
Viel bunter strahlt jetzt
eine neue Blütenpracht
ganz ohne Dornen.
Sie lädt mich ein
kurz zu verweilen.

Und immer wieder
geistert sein Bild dann
durch meine Träume
und es wirkt sanfter noch
als gestern.

entwischt

Fast glich die Farbe deiner Haut dem Weiß der Linnen
viel schmaler als vor Tagen schien mir dein Gesicht,
Gevatter Tod jedoch schlich dieses Mal von hinnen.

Und hinter trüben Augen loderte das Leben,
ein Stundenglas fast abgelaufen - leer noch nicht -
füllte sich neu. Du hast noch niemals aufgegeben.

Nur wenig später konntest du auch wieder lachen,
jungfräulich keimten Hoffnungen im Abendlicht,
dass wir mit dir wieder verrückte Dinge machen.

Mein Blick verfolgte draußen einen schwarzen Raben!
Nie hatte eins seiner Versprechen mehr Gewicht
als dieses, das dir heute seine Augen gaben.

Dienstag, 10. Februar 2009

gefallen

Vor Kälte zitternd sehe ich mich auf
dem Felsen stehen; ich bin ganz allein.
Die Gischt greift gierig schon nach meinem Bein
und alles in mir schreit nur: lauf lauf lauf …

Das sonst beruhigende Meer klingt fremd,
grollt unheilschwang´re Lieder in die Nacht.
Es offenbart mir seine ganze Macht
als es mich unbarmherzig zieht an Hemd

und Rock und Haar in seinen dunklen Schlund.
Mein Ruf nach dir geht im Getöse unter;
ich schwebe schwerelos und fall und falle.

Schon ganz versunken in der schwarzen Halle,
den Aufprall ahnend, scheint es plötzlich bunter.
Warm spür` ich deinen Kuss auf meinem Mund.