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Montag, 21. Juni 2010

alles gesagt

diese Worte
schnitten sich
tief in meine Haut


Episteln hefteten sich
an meine Fersen
blieben in blutigen
Fußspuren kleben
nicht an mir


Schwere lastete
auf meiner Zunge
ließ Grabesstille
zwischen uns sinken
.
es war alles gesagt
und auch nichts



2. Variante

diese Worte
lärmten mir
zügellos entgegen

Episteln hefteten sich
an meine Fersen
blieben in den blutigen
Fußspuren kleben
nicht an mir

Schwere lastete
auf meiner Zunge
ließ zähe Starre
zwischen uns zurück
.
es war alles gesagt
und auch nicht

Gedanke des Tages

Im Grunde ist ein Mensch nicht berechenbar. So gut man ihn zu kennen glaubt, so wenig verhält er sich in bestimmten Situationen, wie man es erwartet.

Freitag, 18. Juni 2010

Aus.Blende

und manchmal
vermisse ich dich so sehr
dass es mich schon schmerzt
nur an dich zu denken

Mittwoch, 16. Juni 2010

Scheiden tut weh

Für den, der bleibt, ist es scheinbar schwerer. Doch für den, der geht, ist es nicht unbedingt leichter. Er hatte lediglich mehr Vorlauf, sich mit der Situation auseinander zu setzen.

Kurzbrief an Max Mustermann (Vorsicht bissig!)

Lieber M.


sicherlich hast du geglaubt, mit mir hättest du ein ganz leichtes Spiel. Eine scheinbar sexuell frustrierte und vernachlässigte Ehefrau ist in deinen Augen leicht rumzukriegen und unendlich dankbar für jedes bisschen Aufmerksamkeit, das man ihr zukommen lässt.


Ganz dumm gelaufen, würde ich mal sagen. Blöd, dass du ausgerechnet auf mich treffen musstest. An mir hast du dir deine Zähne ausgebissen und ich habe mich lächelnd zurückgelehnt und amüsiert zugesehen, welchen Zirkus du veranstaltet hast. Nur war nicht ich das dumme Schoßhündchen, das brav Männchen macht, wenn man ihr einen Wurstzipfel hinhält, wie du es geplant hattest.


So langsam begreifst du, dass dir deine Felle wegschwimmen und fängst mit dem L-Wort an. Meinst du wirklich, ich bin so dumm, das nicht zu durchschauen? Merkst du eigentlich nicht, wie lächerlich du dich damit machst? Armes Würstchen, NE armes Hündchen! Ich bin dann mal weg. Du langweilst mich. Tschau!


Anmerkung: Also ,auch wenn es der eine oder andere nicht glauben will, dies ist tatsächlich ein rein fiktiver Text, der höchstens auf Beobachtungen der Balzrituale beruht, nichts jedoch mit meinem Leben zu tun hat. Deswegen sind Ähnlichkeiten zu real existierenden Personen rein zufällig. Aber hey, … wem der Schuh passt ;-)

Dienstag, 15. Juni 2010

Ziellos?

Ziellos erscheine ich wohl manchen,
nur weil ich nicht nach Reichtum trachte,
nicht nach des Nachbarn Auto schmachte
und weder Haus noch Garten will.


Nein lieber ziehe ich mich still
in meine eigne Welt zurück
und fülle Seiten Stück für Stück
mit phantasievollen Gedanken.


Wenn andre sich um Nichts noch zanken,
bin ich schon längst auf fernen Reisen,
bestaune Buntes, such die leisen
Nuancen hinter Graufassaden.

Ich wanderte auf schmalen Pfaden;
zu eng für Überflussgepäck.
Oft landete ich dort im Dreck
und bin auch wieder aufgestanden.

Was andere im Wohlstand fanden,
das habe ich wohl nie gesucht;
stattdessen Neugierde gebucht
und meine Ziele find ich anderswo.

Donnerstag, 10. Juni 2010

erwachen

ich will mich nicht
noch lange nicht
dem grellen Heute stellen
das Dunkel malt mir
fühlbar unsre Schatten
und näher, so viel näher
rücke ich an dich
[das Licht zerbricht
nur diese Bilder]


ach lass mich doch
ein Weilchen länger noch
in Träumereien zärteln

Montag, 7. Juni 2010

es knallte nicht

das war ein stummes Sterben
ein Tag-für-Tag-fastsanft-Erlöschen
am Ende brauchten wir
es nicht mal auszusprechen

da ist ein kleines Trauern
ein leise-leiser-werdendes-Bedauern
kein Vorwurf stört uns im Erinnern
es bleibt, was schön war

bleibt
und ich

ich möchte einfach Danke sagen
mehr nicht